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Die Infantilisierung von Sprache und Gesellschaft

 Die Sprache bestimmt das Denken. Wir müssen sprechen, um zu wissen, was wir denken. Nicht zufällig spielt in Orwells Dystopie 1984 das Neusprech eine zentrale Rolle, eine Sprache, die aus politischen Gründen modifiziert wurde. Typische sprachliche Mittel dieses Neusprech sind Euphemismen, Umdeutungen und Neologismen. Die Haft- und Folterlager des Systems heißen Lustlager, die politischen Gefangenen sind Gedankenverbrecher und in den Parolen der Partei werden Worten neue Bedeutungen zugewiesen, damit diese nicht gegen das System verwendet werden können: Krieg ist Frieden, Freiheit ist Sklaverei und Unwissenheit ist Stärke.

Orwells Fiktion eines totalitären Überwachungsstaates findet 2020/21 in einem sich etablierenden Gesundheitsfaschismus ein reales Pendant:

Denunziation ist ein Akt der Solidarität. Die Maske ist ein Symbol der Freiheit. Der Lockdown ist alternativlos. Freiheit ist Egoismus. Kritiker sind Nazis. Der kleine Pieks ist der Weg aus der Pandemie.

In der Sprache des gegenwärtigen Journalismus und der Politik finden wir sämtliche Stilmittel der Propaganda in kaum noch zu übertreffendem Ausmaße. In der permanenten Wiederholung werden solche Sätze zu einer neuen Wahrheit, die oft genug wiederholt von den meisten Menschen als solche übernommen wird.

Wenn in Orwells Roman die Partei sagt, dass 2+2=5 ist, dann ist das so. Für wissenschaftliche Zwecke sei es hingegen schon manchmal erforderlich zu wissen, dass 2+2=4 ist – hier beginnt das sog. Zwiedenken, das vom linientreuen Parteimitglied gefordert wird, die Fähigkeit zwischen zwei Wahrheiten hin- und herzuschalten. O’Brien, ein vom Ministerium für Liebe, (das für Folter und Haft zuständig ist), eingesetzter Spion, der die Menschen auf Gedankenverbrechen überwachen soll, sagt: „Die Wirklichkeit spielt sich im Kopf ab. ... Es gibt nichts, was wir nicht machen könnten. ... Sie müssen sich von diesen dem neunzehnten Jahrhundert angehörenden Vorstellungen hinsichtlich der Naturgesetze freimachen. Die Naturgesetze machen wir.“

Wenn es heute heißt: Mit der Impfung schützt du andere, obwohl schon lange durch Studien bewiesen ist, dass dies nicht stimmt, dann ist es so. Wenn es heißt, dass die Intensivbetten-Kapazitäten überlastet sind, obwohl mittlerweile klar ist, dass dies nie so war, dann ist es so. Und wenn gesagt wird, der PCR-Test weise Infektionen nach, obwohl es ein offenes Geheimnis ist, dass er genau dies nicht kann, dann ist es so. Und wenn Impfen ein Akt der Solidarität ist, auch wenn man letztlich bestenfalls nur sich selber schützt, dann ist es so. Und wenn beschworen wird, dass die Impfung sicher ist, egal wie viele schwere Nebenwirkungen und Todesfälle diese schon verursacht hat, dann ist es so.

Das ist die Wahrheit, und wehe dem, der eine andere Wahrheit hat und der es wagt, diese auszusprechen.

Beginne die Sprache zu manipulieren, kontrolliere dadurch das Denken der Menschen, und dir werden alle Türen ins Reich der Überwachung, der Diktatur offenstehen. Vielleicht ist es erschreckend, dass es so einfach ist. Vielleicht ist es aber auch genau deshalb die Chance, aus dem Teufelskreislauf von Gehirnwäsche, Unterwerfung und Aufgabe des selbständigen Denkens wieder auszusteigen.

Diese Form von Propaganda setzt immer die Infantilisierung der Gesellschaft voraus bzw. geht mit dieser einher.

Wenn man das Ganze von Außen betrachtet, müsste man zu dem Schluss kommen, dass doch kein Volk so dumm sein kann, solchen Scheinwahrheiten auf Dauer zu folgen und sich das selbständige Denken abnehmen zu lassen. Ein Staat, der glaubt in plötzlichen Anwallungen von Fürsorgepflicht zu wissen, was für das Volk gut und schlecht sei, der glaubt das Volk vor seiner eigenen Naivität schützen zu müssen, ist für jeden demokratisch denkenden Menschen eine Zumutung.

Alles sei zu unserem Besten – ob Ausgangssperren, das Tragen von Gesichtskeimbeuteln, Berufsverbote, Kontaktbeschränkungen, gleichgültig wie sehr wir darunter leiden. Denn wir können es leider nicht selber einschätzen, was wirklich gut für uns ist, das muss Vater oder Mutter Staat machen. Und da uns täglich in ewig wiederholenden Mantren ins Gehirn gehämmert wird, dass wir solidarisch sein müssen, also gehorchen müssen, glauben wir das auch.

Sicher ist die Bereitwilligkeit, mit der ein Großteil der Bevölkerung ihr eigenes Denken widerstandslos aufgegeben hat, nicht allein auf die Pandemie zurückzuführen. Das stundenlange passive Konsumieren von Unterhaltungsangeboten in Fernsehern, Tablets, smartphones war dafür sicher eine gute und geeignete Vorbereitung. Bürger, die, statt ihre Freizeit selbstbestimmt und kreativ zu gestalten, im Medienkonsum versinken, wird man mit hoher Wahrscheinlichkeit sehr gut manipulieren können.

Der Gestus des Staates, uns erklären zu wollen, wie wir uns die Hände waschen, wie wir uns voreinander schützen, welchen Werten wir zu folgen haben, ist übergriffig. Der Souverän wird zu einem zu gängelnden Kind erklärt, dem man im Zweifel mit schwarzer Pädagogik auf die Sprünge helfen muss.

Um die Agenda einer größtmöglichen Durchimpfung – ( das Wort Durchimpfung erinnert mich aus irgendeinem Grund immer wieder an Massentierhaltung) - zu erreichen, bietet man Belohnungen an. Wie auf einem Kindergeburtstag: Wer als erster im Ziel ist, bekommt etwas Schönes.

Wer sich impfen lässt, bekommt eine Bratwurst oder eine Freifahrt im Riesenrad oder nimmt an einer Lotterie teil. So einfach ist man seine Grundrechte noch nie losgeworden.

Wenn man auf dieses Szenario blickt, mag man nur noch besorgt die Stirn runzeln.

Lassen sich Menschen für eine Bratwurst einen experimentellen Cocktail injizieren, von dem niemand genau weiß, was er alles für Folgeschäden haben kann? Erstaunlicherweise ja. Und das nicht, weil Bratwürste knapp sind. Es ist nur ein Zeugnis dafür, dass die Manipulation des Denkens nach vielen Monaten Pandemie-Propaganda weit fortgeschritten ist.

Besonders sinnbildhaft für die Infantilisierung der Gesellschaft ist der kleine Pieks.

Wenn Kinder Angst vor einer Spritze haben, versucht man ihnen die Angst zu nehmen, indem man ihnen erklärt, es sei nur ein kleiner Pieks. Eine experimentelle Gentherapie als kleinen Pieks zu verkaufen, ist abenteuerlich.

Das Volk wird also mit Bratwürsten und Karrusellfahrten zum kleinen Pieks gelockt.

Wir sollten nur aufpassen, dass wir für bunte Bonbons und Überraschungseier uns nicht komplett unsere Integrität und Würde abnehmen lassen.

Der Pakt mit dem Teufel war nie so kostengünstig!